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Das Flüstern der Wellen

Die beruhigenden Klänge des Wassers

Sommerzeit – Urlaubszeit. Natürlich macht so mancher einen Städtetrip, eine Kulturreise oder verbringt sehr nachhaltig seine Ferien auf Balkonien. Die anderen landen in den Bergen unter Bäumen (siehe Blogbeitrag Juli) oder am Wasser. Letzteres ist für die meisten Menschen ein Muss in der Reisezeit. Auch die Begegnung mit dem Wasser bringt nicht nur klassische Erholung, sondern bietet die Möglichkeit zur meditativen Eintracht oder Entspannung.

Als Kind liebte ich es bei einem Sommerregen die Geräusche wahrzunehmen, das Prasseln am Dach verband sich mit dem monotonen Rauschen des klärenden Regens. Sobald das Gewitter oder der Regenguss vorüber war, erwachte die Natur mit Vogelgezwitscher erneut und alles wirkte klar und gereinigt. Dieses Läutern der Gedanken und Energien – dieses Innehalten – fasziniert mich bis heute. Die endlose Weite des Meeres oder die Atmosphäre eines Sees verstärkt für mich diese Wirkung noch.

Wasser hat eine mysteriös beruhigende Wirkung auf den menschlichen Geist – sei es das leise Rauschen eines Baches, das rhythmische Wellenschlagen an der Küste oder das sanfte Plätschern von Regentropfen auf einem stillen See. Daher nutzen Menschen nach wie vor die Meditation am Wasser, eine Praxis, die in verschiedenen Kulturen seit Jahrtausenden existiert, zur inneren Kontemplation.

Von diversen Kanälen lassen sich stundenlang entsprechende Wassergeräusche herunterladen. Menschen empfinden dies als angenehm und beruhigend. Studien zeigen, dass das Hören von Wassergeräuschen hilft, Gehirnwellen zu verlangsamen und den Körper in einen entspannten Zustand zu versetzen. Durch das kontinuierliche, sich wiederholende Geräusch von Wasser wird der mentale Lärm, der in unseren Köpfen herrscht, gelöscht und dies versetzt uns in einen Zustand des mentalen Friedens. In Folge werden Stresshormone verringert und das Wohlbefinden gefördert. Das Geräusch des Wassers fungiert als weißes Rauschen, das die Fähigkeit besitzt, störende Gedanken zu minimieren und Angstzustände zu lindern.

Das Element Wasser hat traditionell nährenden, jedoch kühlenden Charakter, es liegt ruhig, unbewegt und dunkel vor uns. Wer die Meditation an einem ruhigen See durchführt, wird von diesem Element genährt. Jegliche Dynamik wird von den anderen Elementen geprägt. Wer in der Nähe eines Wasserfalls meditiert, erhält Leichtigkeit durch das Luftelement, für all jene die in Island oder an anderen Orten an warmen Quellen zu Ruhe kommen, genießen den Schwung des Elements Feuer. Das Regenwasser wird beim Auftreffen auf die Erde vom Element Erde signiert und entfaltet die entsprechenden Qualitäten.

Analog zur Baummeditation profitierten die Menschen von der Entspannung in der Nähe des Wassers: Die Konzentrationsfähigkeit wird verbessert und die Klarheit des Geistes gefördert. Die entspannende Wirkung des Wassers trägt zu niedrigerem Blutdruck und besserer Herzratenvariabilität bei. Die plätschernden Klänge dienen als akustische Brücke zu einem Zustand der Ruhe und Entspannung, unterstützen die mentale und emotionale Gesundheit und fördern gleichzeitig das Wohlbefinden. In einer Welt voller Hektik und Lärm bietet das Verweilen am Wasser einen Rückzugsort und eine Gelegenheit, die vitalisierenden Kräfte der Natur in unser tägliches Leben zu integrieren.

Der Urlaub bietet eine Fülle an Möglichkeiten: Reisen, zu Hause ruhen, neue Kulturen entdecken, heimatliche Schönheit genießen alles mit sportlicher Betätigung am, im und unter Wasser oder auch an Land bis hin zum Rasten auf der Liege. Meditation in jeglicher Form unter Bäumen oder am Wasser bringt tiefe Erholung in unser Leben. Und das nicht nur in den Ferien.

Das Rauschen des Meeres ist Musik für die Seele.
(Unbekannt)

Text zur Verfügung gestellt von
Mag.a pharm. Dr. Gabriele Kerber-Baumgartner
www.apotheke-hofwiese.at